Nachhaltige Stoffe: Übersicht und Ratgeber für Anfänger

Nachhaltige Stoffe: Übersicht und Ratgeber für Anfänger

 

Was steht im Etikett und worauf sollten Sie bei der Auswahl achten? Sie können bei der Auswahl von nachhaltigen Stoffen ihre Kleiderschränke umweltfreundlicher gestalten und zugleich etwas für die Umwelt tun.

 

 

Naturfasern

Recycelte Baumwolle

 

Baumwolle wird bei der Herstellung von Stoffen am meisten verwendet. Sie ist atmungsaktiv und leicht. Jedoch kann es problematisch werden, da der Anbau oft mit vielen Chemikalien verbunden ist und Pestizide bei konventioneller Zucht eingesetzt werden. Bio-Baumwolle ist daher eine schonende Art der Herstellung für die Umwelt. Sie wird durch recycelte Baumwolle hergestellt. Achten Sie bei der Bio-Baumwolle auf die GOTS-Zertifierung, damit die Produktstandards gewährleistet sind.
Da recycelte Baumwolle das Potenzial hat, den Wasser- und Energieverbrauch zu senken und Baumwollprodukte dadurch nicht auf der Müllhalde landen, ist es eines der nachhaltigsten Stoffe.

 

Bio-Hanf

 

Es scheint, als ob Hanf im Moment überall ist. Dabei handelt es sich natürlich nicht um Marihuana, sondern um einen Naturhanf, der schon seit Jahrtausenden genutzt und kultiviert wurde. Nicht nur als Baumaterial oder in der Kosmetik, sondern auch bei der Herstellung von Stoffen. Es kann weltweit angebaut werden, benötigt kaum Wasser und Pestizide nicht benötigt. Dies macht ihn wesentlich umweltfreundlicher als andere Kulturen.
Hanf ist eine der ältesten Fasern der Welt und hält Sie im Winter warm und im Sommer kühl. Je mehr Sie ihn waschen, desto weicher wird er. Aus all diesen Gründen betrachten wir Hanf auch als einen der nachhaltigsten Stoffe auf dem Markt.

 

Bio-Leinen

 

Leinen ist eine weitere Naturfaser, sie seit Jahrhunderten angebaut aus der Flachsplanze gewonnen wird. Ebenso wird Hanf benötigt Leinen nur wenig Wasser und keine Pestizide und wächst auf nahezu jedem Boden. Außerdem wird jeder Teil der Anlage genutzt, sodass nichts verschwendet wird. Leinen ist stark, von Natur aus Motten-resistent und unbehandelt (d. h. nicht gefärbt)und vollständig biologisch abbaubar. Es ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch leicht und hält hohen Temperaturen stand.

 

Wollwalk

 

Für Wollwalk wird eine gewebte Fläche unter dem Einfluss von Wasser, Wärme und Reibung kontrolliert verfilzt. Somit wird die natürliche Dehnungs- und Scheuerbeständigkeit der Wolle wesentlich erhöht. Naturfasern, wie Wollwalk werden in Böden und aquatischen Systemen auf natürliche Weise biologisch abgebaut, sodass sie sich nicht auf Deponien und in Ozeanen ansammeln. Während Wolle während des Waschens noch Fasern abwirft, werden diese Fasern auf natürliche Weise abgebaut, ohne schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu haben. Und Wolle reduziert auch den Abfall auf Deponien, da er sich innerhalb weniger Monate oder Jahre im Boden zersetzt und wertvolle Nährstoffe langsam wieder in die Erde abgibt.

Natürliche, nachhaltige Stoffe haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind und keine Kunststoffe verwenden, die mit der Industrie für fossile Brennstoffe Hand in Hand gehen.

 

Welche Stoffe gelten nicht als nachhaltig?

Baumwolle:

 

Während Baumwolle eine natürliche Faser ist, die am Ende ihres Lebens biologisch abgebaut werden kann, belastet sie trotzdem die Umwelt. Da Baumwolle sehr viel Wasser benötigt und aufwendig in der Verarbeitung ist.

Für die Herstellung einer einzelnen Jeans werden zwischen 10.000 und 20.000 Gallonen Wasser und für die Herstellung eines T-Shirts bis zu 3.000 Gallonen Wasser benötigt.

Beim konventionellen Baumwollanbau wird ein hoher Anteil an Pestiziden und giftigen Chemikalien verwendet, die in die Erd- und Wasserversorgung eindringen.

 

Kunststoffe (Polyester, Nylon und Acryl)

 

Fasern auf Kunststoffbasis benötigen zwar keine landwirtschaftlichen Flächen und verbrauchen bei der Herstellung und Verarbeitung wenig Wasser, wirken sich jedoch auf andere Weise negativ auf die Umwelt aus. Sie sind nicht biologisch abbaubar und benötigen den Einsatz von fossilen Brennstoff bei der Herstellung.

Da wir Probleme mit der Plastik-Verschmutzung auf unserem Planeten haben, sind vor allen Dingen synthetische Stoffe. Bei jedem Waschgang löst sich von den künstlichen Stoffen Mikroplastik und gelangt damit in unser Abwasser.
Plastik ist nicht biologisch abbaubar und diese Mikrofasern bedrohen unsere Meere und gefährden die Meeresbewohner.

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