Nachhaltigkeit in eine Imkerei zu interpretieren und zu integrieren ist gar nicht so schwer. Es fängt bei der Honigschleuder an und hört beim Honigglas-Etikett auf. Ideen gibt es viele.
Doch fangen wir weiter hinten an. Ein erster Gedanke ist die Anschaffung der Bienenbeute, also die Kiste in der das Volk lebt. Es gibt sie in Holz und in Styropor. Natürlich ist Holz deutlich nachhaltiger, da ökologisch abbaubar. Dennoch ist Styropor nicht zu vernachlässigen, da es viele Vorteile mit sich bringt. Zum Beispiel die Dämmung und das Gewicht. Nichtsdestotrotz bleibt im Abbau die Holzbeute deutlich nachhaltiger. Das verwerten aller Bestandteile in der Imkerei ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Ob Honig, Propolis oder Bienenwachs.
Die Gewinnung aller Stoffe ist aufwendig und sollte gut geplant werden. Der Honig zum Beispiel wird mit einer Honigschleuder gewonnen. Hier gibt es elektrische Modelle aber auch handbetriebene, sodass wir hier deutlich an Energie sparen können. Das Gewinnen des Bienenwachses erfolgt bei vielen Imkern mit einem Dampfwachsschmelzer, doch auch hier gibt eine eine Alternative: der Sonnenwachsschmelzer. Klar sollte sein, dass eine gewisse Temperatur notwendig ist, daher ist der Imker im Winter mit einem Sonnenwachsschmelzer nicht so flexibel. Kurze Info: Viele weiterführende Informationen zur Imkerei haben wir auf dem Portal Imkerei-Himse entdeckt.
Honig cremig rühren: so geht es!
Ist der Honig erst einmal gewonnen, muss dieser meist cremig gerührt werden. Hier helfen Rührwerke. Die nachhaltige Alternative ist, den Honig mit einem Stab zu stampfen. Beide Methoden führen den Imker zum gleichen Ziel, einen cremigen Honig zu erhalten. Zuletzt sollte die Wahl der Druckerei bzw. des Honigsetiketts genau betrachtet werden. Es gibt mittlerweile viele Druckereien, die auf recyceltem Papier drucken oder sogar Graspapier. Oft liegen diese im gleichen Preissegment wie herkömmliche Druckereien. Schlussendlich landet das Honigglas nach erfolgreichem Verkauf beim Kunden.
Das Glas leert sich und wird weg geschmissen. Auch hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Zum einen muss auf dem Etikett vermerkt werden, ob es sich bei dem Glas um ein Mehrwegglas oder um ein Pfandglas handelt. Beide Systeme haben ihre Vorteile. Das Mehrwegglas kann vom Kunden für andere Zwecke benutzt werden. Das einkochen von Marmelade, was ebenfalls sehr nachhaltig ist um das Obst nicht weg zu schmeißen.
Das Pfandsystem ist durchaus sympathisch, da der Imker das Glas erneut benutzen kann. Es wird ordentlich gewaschen, in seltenen Fällen muss nur der Deckel ausgetauscht werden. Weiterhin helft ihr eurem regionalen Imker, die Preise für den Honig überschaubar zu halten, da er sich damit ein neues Glas spart. Neue Gläser müssen nämlich ebenfalls erst einmal hergestellt und transportiert werden.
Nachhaltigkeit in der Imkerei: Neue Entwicklungen
Um noch CO2-freier zu imkern, wird der Honig von einigen Imkern weder eingefroren noch erhitzt. Doch selbst wenn alle diese Punkte bedacht werden, gibt es eine 100% nachhaltige Imkerei nicht. Nachaltige Entwicklungen müssen in Ihrer Umsetzung immer wieder neu überdacht und hinterfragt werden.
Über die nachhaltige Imkerei wird selten gesprochen. Zum einen sind oft ältere Imker in ihrem Prozess verankert. Sie betreiben die Imkerei seit vielen Jahren erfolgreich, warum sollen Sie jetzt etwas ändern. Zum anderen suggeriert Honig selbst Nachhaltigkeit. Dabei sollten Kunden den Ablauf einer Imkerei hinterfragen. Gute örtliche Imker lassen sich meist sehr gern auf Gespräche über die Imkerei, über Bienen und Honig ein.