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Stahl und Edelstahl: unverzichtbar – aber auch umweltverträglich?

Stahl und Edelstahl sind Teil des Alltags, denn sie begegnen uns vielerorts. Was ist eigentlich ihr Unterschied und wie fügen sie sich in ein Leben ein, welches zunehmend stärker von Nachhaltigkeit geprägt ist?

Experten setzen sich vor allem mit der Umweltverträglichkeit beider Materialien intensiv auseinander. In Anbetracht der Tatsache, dass 2023 rund um den Globus knapp 1,9 Milliarden Tonnen Rohstahl produziert wurden, ist dies von größter Dringlichkeit.

 

 

Unterschied in der Zusammensetzung

 

Der Hauptunterschied zwischen Stahl und Edelstahl liegt in ihrer chemischen Zusammensetzung. Stahl ist eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff, während Edelstahl zusätzlich mindestens 10,5 % Chrom enthält.

Das macht ihn korrosionsbeständiger. Edelstahl kann außerdem Nickel, Molybdän oder andere Elemente enthalten, die seine Eigenschaften verbessern.

Stahl hingegen wird häufig in einer Vielzahl von Qualitäten hergestellt, um ihn bedarfsgerecht nutzen zu können. Er kann schneller rosten, wenn er nicht speziell behandelt wird. Dieser Unterschied in der Zusammensetzung bestimmt maßgeblich ihre Anwendungsmöglichkeiten und Lebensdauer.

 

Anwendungsgebiete und Lebensdauer

 

Stahl und Edelstahl kommen in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Stahl wird vor allem in der Bauindustrie, im Automobilsektor und im Maschinenbau verwendet.

Edelstahl hingegen findet Anwendung in Bereichen, in denen Korrosionsbeständigkeit wichtig ist, wie in der Lebensmittelverarbeitung, Medizintechnik oder in der Chemieindustrie.

Dank seiner Beständigkeit gegenüber Rost und chemischen Einflüssen ist Edelstahl langlebiger, was sich positiv auf die Lebensdauer von Produkten auswirkt. Ob Stahl nach Maß oder besser Edelstahl: Die Wahl des Materials hängt stark von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab.

 

Nachhaltigkeit von Stahl

 

Stahl gilt als ein nachhaltiges Material, da es vollständig recycelbar ist. Der Herstellungsprozess von Stahl benötigt jedoch große Mengen an Energie und dies vor allem bei der Erzeugung von Primärstahl aus Eisenerz. Recycling von Stahl reduziert den Energiebedarf erheblich, da der Prozess weniger Rohstoffe erfordert.

Darüber hinaus ist Stahl langlebig und kann mehrfach wiederverwendet werden, was ihn zu einem wichtigen Material in einer Kreislaufwirtschaft macht. Dennoch bleibt die Herausforderung, den Energieverbrauch in der Produktion weiter zu senken, was selbstverständlich auch für die Edelstahlbearbeitung greift.

 

Edelstahl und seine Umweltfreundlichkeit

 

Auch Edelstahl ist vollständig recycelbar und behält dabei seine Eigenschaften, was ihn besonders nachhaltig macht. Zwar ist die Produktion von Edelstahl aufgrund des hohen Energieverbrauchs bei der Gewinnung von Chrom, Nickel und anderen Legierungselementen ressourcenintensiver als die von normalem Stahl.

Jedoch offeriert seine lange Lebensdauer und Korrosionsbeständigkeit einen entscheidenden Vorteil in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit. In vielen Anwendungen verlängert Edelstahl die Lebensdauer von Produkten erheblich und trägt dazu bei, Abfälle und den Rohstoffverbrauch zu reduzieren. Lesetipp: 10 Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll im Alltag

 

Effizienzsteigerungen direkt bei der Produktion

 

Der Energieaufwand bei der Herstellung von Stahl und Edelstahl lässt sich durch innovative Technologien und optimierte Prozesse deutlich senken.

Moderne Produktionsanlagen setzen auf erneuerbare Energien und effizientere Schmelzverfahren, die den Energieverbrauch reduzieren und gleichzeitig die CO₂-Emissionen verringern. Recycling spielt hierbei eine zentrale Rolle: Die Wiederverwertung von Stahl und Edelstahl spart bis zu 60 % der Energie ein, die für die Primärproduktion nötig wäre.

Zudem kann der Einsatz von Hochöfen, die mit Wasserstoff betrieben werden, den Energiebedarf zusätzlich senken. Diese Entwicklungen tragen zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Stahlindustrie bei.