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Nachhaltige Fertigung in der Industrie: Beispiele und Lösungsansätze

Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Industrieproduktion mehr als ein Trend, es ist heutzutage der Maßstab für die meisten Innovationen. Was genau bedeutet eine nachhaltige Fertigung? Anhand von konkreten Beispielen lässt sich erkennen, dass Unternehmen von einer umweltfreundlicheren Produktion sogar finanziell profitieren können.

 

 

Was das Klimaschutzgesetz für Unternehmen bedeutet

 

Die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Produktion in der Industrie wird nicht mehr infrage gestellt. Für eine verantwortungsvolle und zukunftsträchtige Industrie ist es unumgänglich, notwendige Veränderungen durchzuführen. Die Ziele lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Reduktion von giftigen und klimaschädlichen Emissionen
  • Reduktion von umweltschädlichen Abfallprodukten
  • Reduzierung des Ressourcenverbrauchs
  • Verringerung des Energieverbrauchs
  • Die Integration alternativer Energiequellen zum Beispiel Wasserstoff
  • Eine insgesamt effizientere Produktion durch Digitalisierung
  • Verkürzung von Transportwegen

Durch das Klimaschutzgesetz, das der Bundestag Anfang Juni 2023 verabschiedet hat, werden Unternehmen zu verschiedenen Maßnahmen verpflichtet. Die Vorgaben gelten zunächst bis 2024 für Firmen mit über 3000 Beschäftigten, ab 2025 auch für kleinere Betriebe mit mehr als 1000 Mitarbeitern.

Das Ziel der von der Bundesregierung vorgeschlagenen Novelle ist es, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Dazu ist es erforderlich, den Treibhausausstoß bis 2030 so weit zu senken, dass er 55 Prozent unter dem Wert aus dem Jahre 1990 liegt.

 

Vor welchen Herausforderungen stehen Betriebe?

 

Betriebe stehen vor allem vor der Herausforderung, die Klimaschutzvorgaben zu erfüllen. Hierzu werden umfangreiche Investitionen notwendig sein. In Zeiten von Inflation und steigender Energiekosten scheint die Aufgabe zunächst groß, vielleicht sogar zu groß. Die Folgen sehen wir bereits jetzt, energieintensive Betriebe denken über einen Umzug ins Ausland nach.

Aber es gibt auch Hoffnung, denn in zahlreichen Branchen ist es möglich, durch einfache Veränderungen bereits vieles zu bewirken. Tatsächlich kann der Umstieg auf eine nachhaltigere Produktion sogar die Kosten reduzieren und Unternehmen wieder profitabler machen. Schauen wir uns im Folgenden einige Beispiele für eine gelungene Effizienzsteigerung an.

 

Beispiele für innovative Technologien und Ansätze in der Industrie

 

Viele Unternehmen haben bereits Veränderungen durchgeführt, um die Umweltauswirkungen ihrer Produktion zu verringern. Verbesserte, digitalisierte Produktionsprozesse wie zum Beispiel der 3-D Druck ermöglichen eine ressourcenschonendere und effizientere Produktion. Durch die Verwendung leichterer Verbundwerkstoffe zum Beispiel in der Verpackungsindustrie wird nicht nur Material eingespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck beim Transport verringert.

Kleine und mittelständische Betriebe können durch den Kauf neuer, innovativer Fertigungsmaschinen ebenfalls effizienter produzieren. Die Profilbiegemaschine und die Bettfräsmaschine sind zwei gute Beispiele für eine nachhaltigere Fertigung durch den Kauf neuer Maschinen.

Die Profilbiegemaschine ermöglicht die präzise Verformung von Metallprofilen, wodurch der Materialverlust minimiert wird. Diese Technologie verbessert die Effizienz und reduziert gleichzeitig den Materialeinsatz.

Die Bettfräsmaschine zeichnet sich ebenfalls durch Präzision und Effizienz aus. Sie minimiert den Energieverbrauch und ermöglicht die Herstellung hochwertiger Bauteile, was zu weniger Ausschuss und Verschwendung führt.

 

Einsparung von Treibhausgasemissionen durch Digitalisierung

 

Laut dem Bundesumweltamt muss Deutschland seine Treibhausgasemissionen um 262 Mt bis Ende des Jahrzehnts reduzieren. Experten gehen davon aus, dass sich 24 % der Emissionen durch eine konsequente Digitalisierung von Fertigungsprozessen reduzieren lassen. Die Produktion mit einem „digitalen Zwilling“ gilt hierbei als Schlüsseltechnologie.

 

Eine nachhaltigere Produktion kann die Wirtschaftlichkeit sogar steigern

 

Auch wenn eine nachhaltigere Produktion für Unternehmen zunächst mit Investitionen verbunden ist, kann sie langfristig sogar die Rentabilität steigern. Davon geht die Nachhaltigkeitsinitiative „Science Based Targets Initiative“ aus, die von dem World Wildlife Fund und den Vereinten Nationen gegründet wurde.

Die Experten schätzen, dass Unternehmen weltweit durch eine nachhaltigere Produktion sogar einen Gewinn von bis 26 Billionen US-Dollar pro Jahr erzielen können. Durch eine effizientere Produktion werden Ressourcen und Energiekosten reduziert. Die Kosteneinsparungen können Unternehmen im internationalen Wettbewerb einen Vorteil verschaffen.

Durch den Einsatz von Robotern können in der Industrie die Fehlerquoten gesenkt werden, was wiederum den Materialeinsatz verringert. Kürzere Durchlaufzeiten verschaffen Unternehmen ebenfalls einen Wettbewerbsvorteil.

Fazit: Durch eine nachhaltigere Produktion leisten Unternehmen nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Sie können durch eine digitalisierte und effizientere Herstellung auch ihre Kosten für Material, Energie, Transport und Personal reduzieren und somit langfristig ihre Gewinne steigern.