Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Verantwortung für Umwelt und Natur zu übernehmen und ihren individuellen Lebensstil anzupassen. Das heißt, ihren Alltag so zu gestalten, dass er Natur und Umwelt möglichst wenig belastet.
Das beginnt bei der Vermeidung von Müll und endet bei der Einrichtung der Wohnung. Kein Aspekt des Alltags bleibt unberührt. Doch obwohl es inzwischen zahlreiche Checklisten gibt, was wir in unseren vier Wänden alles tun können, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, gibt es immer noch Bereiche, die in diesem Punkt vernachlässigt werden.
Das trifft zum Beispiel auf Blumensträuße zu. Rund 80 Prozent aller in Deutschland verkauften Schnittblumen werden aus dem Ausland importiert. Dennoch müssen wir nicht auf das Stück wundervoller Natur in der Vase verzichten. Es gibt eine nachhaltige Alternative.
Renaissance der Trockenblume
„Blumen sind das Lächeln der Erde“, sagte einst der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Ralf Waldo Emerson (1803-1882). Er wollte damit die tiefe Verbindung von Mensch und Natur zum Ausdruck bringen. Blumen bringen Freude und Schönheit in unser Leben, sie symbolisieren Lebensfreude, Hoffnung und Neubeginn. Diese Schönheit und Lebendigkeit der Natur sind untrennbar mit unserem Planeten verbunden.
Umso schmerzlicher ist die rasche Vergänglichkeit, die sich aber mit Trocknen der Schönheiten aufhalten lässt. Richtig getrocknete Blumen halten nahezu ewig. Ein von Meisterhand gebundener Trockenblumenstrauß kann sogar noch dekorativer sein als die Schnittblumen in der Vase, die innerhalb kürzester Zeit die Köpfe hängen lassen.
Deshalb ist es auch wenig verwunderlich, dass getrocknete Blumen gerade eine wahre Renaissance feiern, sie sind nicht nur schön, sondern auch nachhaltig im wahrsten Sinne des Wortes. Trockenblumen benötigen kein Wasser, verwelken nicht und erzeugen damit auch keinen Abfall. Außerdem können sie regional und saisonal angebaut werden, womit der Transportaufwand entfällt. Und sie halten lange, es müssen nicht ständig neue Blumen gekauft werden.
Wenn schon Schnittblume, dann ökologisch
Es spricht nichts dagegen, hin und wieder frische Blumen im Haus zu haben. Eine Kombination aus Trockenblumen im Winter und frischen Blumen im Frühling und Sommer beispielsweise wäre eine Möglichkeit. Vorausgesetzt, man entscheidet sich für Schnittblumen, die bei uns wachsen und keine weiten Transportwege haben.
In die Vase kommen sie aber nur in den Zeiten des Jahres, in denen sie bei uns blühen. Ein weiteres Auswahlkriterium ist der biologische Anbau. Biologisch angebaute Schnittblumen sind nicht mit Pestiziden belastet. Der biologische Anbau fördert die Bodengesundheit und damit die biologische Vielfalt. Auch im heimischen Garten lassen sich Schnittblumen biologisch anbauen.
Hochbeete bieten dazu optimale Bedingungen nicht nur für den Anbau von Kräutern, Salaten und Gemüse. Die erhöhten Bodentemperaturen und die gute Belüftung des Bodens sind die besten Voraussetzungen für das Wachstum von Blumen. Wer seine Blumen selbst anbaut, kann aus einer großen Vielfalt unterschiedlicher Blumenarten zurückgreifen, damit viel Abwechslung in die Blumenvase bringen und zugleich etwas für die Umwelt und hier nicht zuletzt auch für Bienen und andere Insekten tun.
Geht die Schnittblumensaison zu Ende, kehren die Trockenblumen zurück in die Vase. So lässt sich unser CO2-Fußabdruck reduzieren, ohne auf die Schönheit der Natur in unseren Häusern verzichten zu müssen.
Weiterführende Literatur