Frau Beauty Schönheit Beauty-Routine ohne Mikroplastik & Chemie

Beauty-Routine ohne Mikroplastik & Chemie

Wer sich pflegt, will sich etwas Gutes tunder Haut, dem Körper, vielleicht auch dem Selbstwertgefühl. Was viele nicht wissen: Ein Großteil der konventionellen Pflegeprodukte enthält Kunststoffe, Duftstoffe, Konservierungsmittel oder Lösungsmittel, die unsere Haut reizen und die Umwelt langfristig belasten.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

Viele Inhaltsstoffe landen im Abfluss und dann in der Umwelt

Laut Umweltbundesamt gelangen jährlich mehrere Hundert Tonnen synthetischer Inhaltsstoffe aus Kosmetikprodukten ins Abwasser. Viele dieser Stoffe – darunter Mikroplastik, Silikone und Parabene – sind biologisch kaum abbaubar und reichern sich in Böden und Gewässern an.

Die Folge: Fische und andere Wasserorganismen nehmen sie über Kiemen oder Nahrung auf. Studien zeigen, dass diese Stoffe hormonähnliche Wirkungen entfalten. Das ist definitiv bei Tieren und möglicherweise auch beim Menschen (UBA, 2022) der Fall.

Selbst vermeintlich harmlose Produkte wie Duschgel, Peelings oder Make-up können Polymere enthalten. Begriffe wie „Polyquaternium“, „Acrylates Copolymer“ oder „Carbomer“ deuten oft auf Mikroplastik oder flüssige Kunststoffe hin. In der INCI-Liste gehen sie leicht unter, doch ihre Auswirkungen sind messbar. Es ist für Verbraucher oft nicht möglich, alle diese Stoffe zu kennen, trotzdem sollte ein Blick auf die Inhaltsstoffe von Beauty-Produkten zum Einkauf unbedingt dazugehören.

Pflege ohne Schadstoffe – geht das überhaupt?

Ja, aber es erfordert etwas Umdenken. Wer möglichst schadstofffrei pflegen möchte, sollte Produkte mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen wählen und diese im besten Fall mit unabhängigen Apps oder Datenbanken wie Codecheck überprüfen. Ein kurzer Blick auf die Liste genügt oft, um belastende Stoffe zu enttarnen.

Besonders sensibel ist die Haut im Bereich von Achseln, Intimbereich oder Gesicht, also genau dort, wo oft rasiert, gewachst oder gecremt wird. Wer Wert auf natürliche Haarentfernungsmethoden legt, findet in professionellen Studios zunehmend Anbieter, die auf reizfreie Wachse, plastikfreie Pflegeprodukte und ressourcenschonende Abläufe achten. Auf Plattformen wie Planity lassen sich solche Studios gezielt finden. Hier gibt es oft Infos zur verwendeten Produktlinie.

Diese Alternativen bringen’s wirklich

Nicht alles, was „natürlich“ klingt, ist automatisch besser. Dennoch gibt es eine wachsende Zahl sinnvoller Alternativen zu konventioneller Kosmetik. Ein paar Beispiele:

  • Pflanzenöle statt Silikone: Jojobaöl, Mandelöl oder Squalan versorgen die Haut ohne synthetische Zusätze.
  • Zuckerpeelings statt Mikroplastik-Kügelchen: Einfach selbst gemacht aus braunem Zucker und Öl.
  • Feste Shampoos und Seifen ohne Verpackung: Reduzieren Plastik und kommen meist ohne synthetische Tenside aus.
  • Hydrolate statt Parfumwasser: Rosen- oder Hamameliswasser als sanfte Toner-Alternative ohne Alkohol oder synthetische Duftstoffe.

Wichtig: Der Begriff „Naturkosmetik“ ist kein Freifahrtschein. Manche Produkte enthalten Alkohol in hoher Konzentration oder ätherische Öle, die empfindliche Haut reizen. Weniger ist oft mehr und Nachfragen lohnt sich.

Woran du wirklich gute Produkte erkennst

Labels wie NATRUE, COSMOS oder das BDIH-Siegel setzen strengere Maßstäbe, sind aber nicht identisch in ihrer Bewertung. Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet auf:

  • Kurze INCI-Listen – je übersichtlicher, desto besser.
  • Keine PEGs, Silikone, Parabene oder Polymere.
  • Verpackung mit Bedacht – idealerweise recycelbar oder ganz ohne Plastik.
  • Transparenz vom Hersteller – Inhaltsstoffe und Herkunft klar benannt.

Ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum hilft übrigens auch. Produkte mit sehr langer Haltbarkeit enthalten oft Konservierungsmittel, die empfindliche Haut reizen. Frischere Ware – etwa in Unverpackt-Läden oder kleinen Manufakturen – ist meist kürzer haltbar, dafür aber auch ehrlicher in der Zusammensetzung.