Ein Blick auf den ökologischen Fußabdruck des Klassikers unter den Baustoffen
Ziegelsteine – sie sind seit Jahrtausenden ein Symbol für solides, langlebiges Bauen. Doch in Zeiten von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsendem Umweltbewusstsein stellt sich die Frage: Wie nachhaltig sind Ziegel wirklich?
Was ist ein Ziegelstein überhaupt?
Ziegel bestehen meist aus Ton oder Lehm, der bei hohen Temperaturen gebrannt wird (oft über 1.000 °C). Es gibt verschiedene Arten, z. B.:
- Vollziegel
- Hochlochziegel (HLZ)
- Poroton- oder Dämmziegel
- Leichtziegel mit Zuschlägen wie Sägemehl oder Polystyrol
Vorteile: Das spricht für Ziegel in Sachen Nachhaltigkeit
Langlebigkeit
Ziegelgebäude können Jahrhunderte überdauern – das senkt langfristig den Ressourcenverbrauch.
Gute Wärmespeicherung
Massive Ziegelwände speichern Wärme und helfen dabei, den Energiebedarf fürs Heizen oder Kühlen zu senken.
Natürliche Rohstoffe
Ton und Lehm sind in vielen Regionen reichlich vorhanden – das reduziert Transportemissionen bei regionaler Herstellung.
Recyclingfähig
Ziegel lassen sich am Lebensende eines Gebäudes oft wiederverwenden oder als Schotter verwerten.
Nachteile: Die Schattenseiten
Hoher Energieaufwand beim Brennen
Das Brennen der Ziegel ist sehr energieintensiv und verursacht CO₂-Emissionen. Moderne Werke setzen zunehmend auf erneuerbare Energien, aber die Herstellung bleibt ein großer CO₂-Faktor.
Abbruch und Entsorgung
Verklebt oder vermörtelt verbaute Ziegel lassen sich schwer sortenrein trennen – was Recycling erschwert.
Transportemissionen
Ziegel sind schwer – bei langen Transportwegen erhöht das den ökologischen Fußabdruck deutlich.
CO₂-Fußabdruck von Ziegeln (grobe Orientierung)
Material | CO₂-Ausstoß (pro Tonne) |
---|---|
Ziegel (gebrannt) | ca. 250–350 kg CO₂ |
Holz | deutlich niedriger, teilweise sogar CO₂-negativ |
Beton | ca. 150–200 kg CO₂, aber oft mit schlechterer Dämmwirkung |
Die tatsächliche Ökobilanz hängt stark von Herstellungsverfahren, Transportweg und Bauweise ab.
Was macht Ziegel nachhaltiger?
- Recycling-Ziegel oder gebrauchte Ziegel verwenden
- Ökostrombetriebene Ziegelwerke bevorzugen
- Dämmziegel nutzen, um zusätzlichen Wärmeschutz zu bieten
- Kombination mit Holz oder Lehm für hybride Bauweisen
Fazit
Ziegel sind nicht perfekt nachhaltig, aber im Vergleich zu vielen anderen Baustoffen durch ihre Langlebigkeit und Regionalität solide aufgestellt. Ihre Umweltwirkung hängt stark davon ab, wie sie hergestellt, verarbeitet und kombiniert werden.
Wer nachhaltig bauen will, sollte nicht nur auf das Material schauen – sondern auf das gesamte Lebenszykluskonzept.
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