Jeder Mensch in Deutschland verbraucht jährlich durchschnittlich 16 Tonnen Ressourcen, wovon 60 % auf Konsumgüter wie Kleidung, Elektrogeräte und Spiele entfallen. Haushalte ersetzen Smartphones alle zwei Jahre und nutzen jährlich über 30 Kilogramm Papier für Verpackungen.
Gleichzeitig verbraucht die Herstellung dieser Produkte immense Energie: Allein für ein Smartphone werden rund 13 Kilogramm CO₂ ausgestoßen. Das Umdenken beginnt jedoch: 72 % der Deutschen achten zunehmend auf nachhaltigen Konsum. Das hat viele Auswirkungen im Alltag. Einige Aspekte werden in diesem Artikel vorgestellt.
Gesellschaftsspiele und digitale Alternativen
Der Spielemarkt in Deutschland ist ein wachsender Wirtschaftszweig. Über 30 Millionen Gesellschaftsspiele werden jährlich verkauft, was einem Umsatz von knapp 600 Millionen Euro entspricht. Doch diese physischen Spiele verbrauchen Ressourcen: Holz für Spielsteine, Karton für Verpackungen und Energie für die Produktion.
Gleichzeitig nutzen 92 % der Deutschen Smartphones. Rund 44 Millionen Menschen spielen mindestens einmal pro Woche digitale Spiele. Viele bevorzugen handliche Alternativen auf mobilen Geräten.
Dass es auf dem Handy nicht langweilig zu gehen muss, zeigen die über 30 Mahjong Spielvarianten. Sie bieten nicht nur abwechslungsreiche Unterhaltung, sondern sparen auch Platz und Ressourcen. Würde man jede dieser Varianten in physischer Form besitzen wollen, wären zahlreiche Spielbretter, Steine und Schachteln nötig.
Experten schätzen, dass allein die Lagerung dieser Varianten in physischer Form etwa zwei bis drei Regalmetern Platz beanspruchen würde – abhängig von der Größe der Sets. Hinzu kommt der Aufwand für die Produktion: Für die Herstellung eines klassischen Mahjong-Sets werden Holz, Kunststoff oder Steinmaterialien benötigt, was einen erheblichen Ressourcenverbrauch mit sich bringt.
Digital reduziert sich dieser Aufwand auf eine einfache App, die kaum Speicherplatz auf dem Smartphone benötigt – oft weniger als 200 Megabyte. Auch in Sachen Transport entfällt die physische Belastung. Spieler können ohne weiteres Zubehör oder großen Aufwand jederzeit zwischen den Varianten wechseln. Die digitale Verfügbarkeit macht Mahjong zu einer nachhaltigen Alternative, die nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Stauraum schont.
Elektronik und Energieverbrauch
Elektrogeräte dominieren den Konsummarkt. Durchschnittlich besitzen deutsche Haushalte rund 20 elektronische Geräte, von denen viele kaum genutzt werden. Allein der Stand-by-Betrieb kostet jährlich 22 Milliarden Kilowattstunden Strom.
Dies entspricht der Leistung von zwei Kohlekraftwerken. Besonders kurzlebige Geräte wie Smartphones werden häufig ausgetauscht. Schätzungen zufolge besitzen über 200 Millionen ungenutzte Handys Schubladen in deutschen Haushalten.
Ein bewusster Umgang kann Abhilfe schaffen. Reparaturdienste und Second-Hand-Plattformen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. 67 % der Konsumenten kaufen gebrauchte Technik. Apps zur Energieüberwachung zeigen, wie sich Stromverbrauch optimieren lässt. Der Austausch von Ladegeräten oder der Verzicht auf Stand-by-Modi senkt den Energiebedarf um bis zu 30 %. Nachhaltige Alternativen wie Fairphones setzen auf langlebige Materialien und bieten austauschbare Komponenten. Auch spannend: Nachhaltigkeit im Alltag: So gelingt der Umstieg auf ein grüneres Leben
Mehrweg statt Einweg
Der Umstieg auf Mehrwegprodukte anstelle von Einwegartikeln bringt signifikante Vorteile für die Umwelt. Jährlich verbrauchen Menschen in Deutschland rund 19 Milliarden Einwegplastikflaschen, von denen nur etwa 43 % tatsächlich recycelt werden. Der Rest landet oft in der Natur oder wird verbrannt. Eine Einwegflasche benötigt durchschnittlich 450 Jahre, um vollständig zu zerfallen. Im Gegensatz dazu können Mehrwegflaschen bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, was enorme Mengen an Ressourcen und Energie spart.
Auch im Bereich von Kaffeebechern zeigt sich ein ähnliches Bild. Jährlich werden etwa 2,8 Milliarden Einweg-Kaffeebecher in Deutschland verbraucht, wofür rund 64.000 Tonnen Holz und Papier benötigt werden. Wiederverwendbare Becher können die Abfallmenge drastisch reduzieren. Würde nur jede zweite Person auf einen Mehrwegbecher umsteigen, könnten rund 1,4 Milliarden Einwegbecher eingespart werden – das entspricht einer Abfallverringerung von etwa 35.000 Tonnen pro Jahr.
Weiterführende Literatur